Häufig gestellte Fragen zu Hornissen

Ein Einflugloch von Hornissen an einem RolladenkastenBild vergrößern

Sind Hornissen aggressiv?

Hornissen sind relativ friedliche Tiere. Außerhalb ihres Nestbereichs sind sie eher scheu und zeigen kaum Verteidigungsbereitschaft, sie fliehen eher bei Bedrohung. Hornissen stechen nur, wenn sie angegriffen werden.

Muss ich Hornissen auf meinen Speisen fürchten?

Nein. Hornissen interessieren sich nicht für Kuchen, süße Getränke oder sonstiges. Allenfalls interessieren sie sich im Spätsommer für Fallobst. Wespen hingegen ernähren sich von unseren Speisen und können so manchmal ziemlich lästig werden.

Ist ein Hornissenstich gefährlich?

Ein Hornissenstich ist nicht gefährlicher als der Stich einer Biene, Wespe oder Hummel.

Menschen können einige hundert Hornissenstiche überleben. Allergiker sollten natürlich vorsichtig sein, da für sie andere Mengen gelten. Das trifft aber für Bienen oder Hummelstiche genauso zu.

Hinweis

Bei Fragen oder Problemen mit Hornissen können Sie sich an die Feuerwehrleitstelle (Tel. 07221 93‐17 00 – nicht über den Notruf 112) oder an das Fachgebiet Umwelt und Arbeitsschutz (Tel. 07221 93‐15 01) wenden, wo sie dann Kontakt zu den Hornissenfachberatern erhalten. Diese stehen ehrenamtlich und zeitnah bereit um zunächst telefonisch oder falls notwendig auch an Ort und Stelle zu beraten und Hilfestellung zu geben.

Woran erkenne ich ein Hornissennest?

Das Hornissennest besteht aus morschem Holz. Die Hornissen raspeln kleine Stücke ab und formen daraus eine kleine Kugel, die sie dann zum Nest transportieren und mit Speichel vermengt ankleben. So entsteht langsam über den Sommer ein stattliches Nest in kräftigen Brauntönen.

Wespennester sehen dagegen grau aus.

Wie lange existiert ein Hornissenvolk?

Es existiert ungefähr 6 Monate von Mai bis Anfang November.

Wird ein Nest im nächsten Jahr wieder bezogen?

Nein. Ein verlassenes Nest wird im nächsten Jahr nicht wieder bezogen. Hornissen bauen jedes Jahr ein neues Nest.

Warum verfliegen sich Hornissen bei Dunkelheit in ein geöffnetes Fenster?

Da Hornissen auch nachtaktiv sind, kann es vorkommen, dass sie sich in der Dunkelheit bei eingeschalteter Beleuchtung in ein geöffnetes Fenster verfliegen. Sie werden vom Licht in ihrer Navigation gestört und von der Lichtquelle "angezogen".

In diesem Fall einfach das Fenster weit öffnen und das Licht ausmachen, dann finden die Tiere in der Regel allein hinaus. Wenn das häufiger vorkommt, kann man als Schutz ein einfaches Fliegengitter am Fenster anbringen.

Ich habe ein Hornissennest im Garten (am Haus) - Was tun?

In den meisten Fällen muss man gar nichts tun. Die Hornissen werden nicht besonders lästig und sind gutmütiger, als gemeinhin angenommen wird.

Allerdings sollte man innerhalb des Nestbereiches (3‐4 Meter) einige Verhaltensregeln beachten, damit keine Verteidigungsreaktion der Hornissen ausgelöst wird:

  • Auf keinen Fall die Tiere stören
  • Auch Lärm‐ und Geruchsbildung stört die Tiere
  • Größeren Erschütterungen vermeiden
  • Flugbahn genau beobachten, um „Zusammenstöße“ und damit Stiche zu vermeiden
  • Kein Verstellen der direkten Flugbahn
  • Keine Manipulationen am Flugloch oder am Nest
  • Hektische Bewegungen vermeiden

Wenn man diese Regeln einhält, ist selbst ein Aufenthalt im direkten Nestumfeld möglich.

Warum stehen Hornissen unter Naturschutz?

Die Hornissen verfüttern täglich eine große Menge an Insekten an ihre Brut. Sie reduzieren dadurch beträchtlich die Schädlinge für den Obstbau und den Wald.

Hornissen sind in einigen Regionen Mitteleuropas vom Aussterben bedroht und kommen nur noch regional häufig vor. Um das Aussterben zu verhindern, stehen Hornissen seit 1987 als besonders zu schützende Art im Bundesnaturschutzgesetz und somit unter Naturschutz. Hornissenvölker dürfen nicht getötet werden. In Ausnahmefällen dürfen Völker umgesiedelt werden aber nur durch einen Fachmann nach Genehmigung durch die zuständige Naturschutzbehörde des jeweiligen Stadt‐ oder Landkreises.

Warum sind Hornissen gefährdet?

  • Natürliche Lebensräume werden immer seltener, durch z.B. moderne Hausbauvarianten, aufgeräumte Gärten, kaum heimische Pflanzenarten in Gärten, Totholz in Parks werden früh beseitigt.
  • Auf den Feldern werden meistens nur noch wenige Arten angebaut, davon sind viele für Hornissen gar nicht nutzbar, wie z.B. Mais.

Was kann ich für den Hornissenschutz tun?

  • Helfen Sie mit, in Ihrem Bekanntenkreis Vorurteile über die vermeintliche Gefährlichkeit der Hornissen abzubauen
  • Setzen sie sich für die Erhaltung naturnaher Lebensräume wie Mischwälder, Auwälder, naturnahe Bach‐ und Flussläufe sowie alter Baumbestände ein
  • Vielleicht kennen Sie einen guten Standort für einen Hornissenkasten (natürliche Nistmöglichkeiten sind häufig knapp)