
Baden-Baden erneut mit Qualitätsprädikat Familienbewusste Kommune plus ausgezeichnet
Baden-Baden (14.04.2025). Die Stadt Baden-Baden hat erneut das „Qualitätsprädikat Familienbewusste Kommune plus“ erhalten. Das von der Arbeitsgemeinschaft Netzwerk Familie Baden-Württemberg e.V. (AG) vergebene Zertifikat würdigt nachhaltige familienbewusste Kommunalpolitik. Bürgermeister Roland Kaiser und der Leiter des städtischen Jugendamts, Mitja Frank, nahmen die Auszeichnung vergangene Woche in Ludwigsburg entgegen.
Baden-Baden erzielt bester Wert
Bei einem Festakt zeichnete die AG gemeinsam mit Staatssekretärin Dr. Ute Leidig MdL vom Sozialministerium insgesamt neun baden-württembergische Städte und Gemeinden aus. Mit über 84,8 Prozent erreichte Baden-Baden den besten Wert aller teilnehmenden Kommunen. Besonders in den Handlungsfeldern Migration, Integration, Interkulturelle Öffnung sowie Freizeit und Kultur erzielte der Stadtkreis sehr gute Ergebnisse. Damit verlängert sich die Gültigkeitsdauer des zum ersten Mal 2020 verliehenen Prädikats um weitere 5 Jahre. Die Delegation aus Baden-Baden freute sich sehr über dieses herausragende Ergebnis, das die gute Arbeit und das große Engagement im Stadtkreis widerspiegelt. Bürgermeister Kaiser bedankte sich bei allen teilnehmenden städtischen Ämtern und Akteuren, die sich nachhaltig für eine familienfreundliche Kommune einsetzen.
Was ist das Qualitätsprädikat?
Das Qualitätsprädikat fußt auf der vom Sozialministerium herausgegebenen und von der AG, dem Kommunalverband für Jugend und Soziales (KVJS) und der Familienwissenschaftlichen Forschungsstelle des Statistischen Landesamtes erarbeiteten „Handreichung familienfreundliche Kommune“. Es umfasst insgesamt 12 kommunale Handlungsfelder: von Wohnen, Verkehr, Freizeit, Bildung und Betreuung, Integration bis zur kommunalen Gesundheitsplanung. Handlungsfelder, die für das gute Aufwachsen der Kinder und Generationen bis zum Gelingen der Familienarbeit essentiell sind. Dabei, so die Vorsitzende der AG, die Ludwigsburger Erste Bürgermeisterin Renate Schmetz, umfasst der Begriff „Familie“ nicht nur die klassische Form von „Vater, Mutter und Kind“, sondern „alle Generationen, die füreinander Verantwortung tragen“. Das Qualitätsprädikat erhalten die Kommunen, wenn sie sich einem entsprechenden Zertifizierungsprozess stellen. Dabei sind rund 360 Fragen zu beantworten und zu belegen. Dafür erhalten die Kommunen aber auch eine umfassende Analyse mit klar auf die Kommune zugeschnittenen Handlungsempfehlungen. „Auch darin liegt ein großer Mehrwert für die Gemeinden“ so Schmetz, denn das Prädikat bildet nicht nur eine „Bestandsaufnahme des bereits Vorhandenen ab, sondern bietet auch konkrete Ansätze für die kontinuierliche und familienbewusste Weiterentwicklung vor Ort.“
„Sie können stolz auf Ihre Arbeit sein“
Staatssekretärin Leidig lobte in ihrer Ansprache das Engagement der AG Netzwerk Familie. Mit der Entwicklung und Etablierung des Qualitätsprädikats hat die AG die „erfolgreiche Arbeit im Kontext der Handreichung erfolgreiche fortgesetzt und auf die Kommunen zugeschnitten“. Die Handreichung und das Qualitätsprädikat wird zur Anwendung im Rahmen der neuen Landesfamilienförderstrategie empfohlen. Leidig gratulierte den erfolgreichen Prädikatskommunen: Mit den Worten „Sie können stolz auf Ihre Arbeit sein“ übergab sie die Glasstele mit dem Prädikat. Die nun neun (re)zertifizierten Kommunen, zählen zu den insgesamt 34 Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg, die bisher mit dem Qualitätsprädikat ausgezeichnet werden konnten. Weitere Kommunen haben bereits ihr Interesse an einer Zertifizierung angemeldet.
Kinder- und Jugendschutz im Mittelpunkt
Die Verleihung der Qualitätsprädikate war eingebettet in die Netzwerktagung der AG, die dieses Jahr das Thema „Kinder- und Jugendschutz“ in den Mittelpunkt stellte, dem durch den „Masterplan Kinderschutz“ des Landes eine besondere Bedeutung zugewiesen wurde. „Wir wollen das Thema künftig auch verstärkt in unserem Qualitätsprädikat abbilden“ so Vorsitzende Renate Schmetz. Adilia Schweizer vom Kinderschutzbund stellte das Thema „Entwicklung von Schutzkonzepten für Ver-eine und Einrichtungen“ vor und signalisierte dabei auch die Unterstützung durch den Kinderschutz-bund und die Fördermöglichkeit kommunaler Projekte durch den Masterplan des Landes. „Kinder-schutz geht uns alle an“ so Schweizer und appellierte an die anwesenden Bürgermeister/innen, das Thema stärker in den Fokus zu rücken.
Weitere Informationen
Thomas Brändle, Abteilungsleiter „Kinder und Familie“ der Stadt Ludwigsburg, berichtete, wie der Kinderschutz anhand spezifischer Konzepte für die Einrichtungen in Ludwigsburg erarbeitet wurde. Damit habe man „sehr gute Erfahrungen gemacht“. Wichtig ist, dass alle Akteure darüber im Austausch bleiben. Die Veranstaltung und Ehrungen wurden mit launigen Worten von Lara Waterstraat (Bruchsal) und Patrik A. Hauns (Rastatt) moderiert. Hauns wies dabei darauf hin, dass die AG derzeit auch ein Qualitätsprädikat für die Landkreise erarbeite, nach dann auch bald die Flächenlandkreise zertifiziert werden können. Neben Baden-Baden wurden die Städte Engen, Pforzheim, Schwäbisch Gmünd, Rheinfelden (Baden), Wertheim sowie die Gemeinden Bodelshausen, Ehningen und Untergruppenbach geehrt.