Zwei Jugendliche Boxen und werden von mehreren jungen Leuten beobachtet.
Foto: Stadt Baden-Baden Trainer Ali Alirezaei (Mitte) leitet das Boxtraining in der Jugendbegegnungsstätte.

Boxen hilft der Integration

Baden-Baden (15.11.2023). In der Jugendbegegnungsstätte findet seit Juli dieses Jahres ein wöchentliches Boxtraining für Jugendliche und junge Erwachsene statt. Die Verantwortlichen ziehen eine positive Zwischenbilanz und stellten das Projekt im Rahmen eines Pressetermins vor. Neben der sportlichen Betätigung stehen dabei der Integrationsgedanke und die Vermittlung von Werten wie Respekt und Disziplin im Vordergrund.

Kostenloses Boxtraining für Jugendliche

Jeden Dienstag ab 18.45 Uhr füllt sich der Tanzraum im Obergeschoss der Jugendbegegnungsstätte mit Leben. Das kostenlose Boxtraining richtet sich an Jugendliche im Alter zwischen 12 und 21 Jahren und gilt auch als Anlaufstelle, wo junge Leute Probleme ansprechen können. Begleitet werden die Einheiten von Jian Bender. Sie ist Sozialarbeiterin in der städtischen Mobilen Jugendarbeit und spricht davon, dass „wir nach der Pandemie ein großes Bedürfnis nach Bewegung festgestellt haben.“

Menschen aus "vielen Nationen mit einem gemeinsamen Ziel"

Die Idee zum Boxen kam in einem Gespräch mit zwei Brüdern, die aus Afghanistan flüchteten und Interesse an einem regelmäßigen Training bekundeten. Einer der beiden, Ali Alirezaei, hat bereits jahrelange Boxerfahrungen und bot sich als Trainer auf Ehrenamtsbasis an. Er bezeichnet das wöchentliche Training als „Ort, wo viele Nationen mit einem gemeinsamen Ziel zusammenkommen. Hier lassen wir den Stress des Alltags hinter uns.“

Spaß am Sport mit Ausdauer und Taktik

Im Gegensatz zu professionellen Einheiten gilt in der Jugendbegegnungsstätte kein Wettkampfgedanke. Der Spaß am Sport mit Fokus auf Ausdauer und Taktik steht im Vordergrund. Auch die Vermittlung von Werten und Einstellungen sind den Verantwortlichen ein wichtiges Anliegen. Trainer Alirezaei sagt: „Neben der sportlichen Komponente geht es beim Boxen um Selbstbeherrschung. Die Vermittlung von Regeln, Disziplin und Respekt sind sehr wichtig.“

Weitere Informationen

Das Angebot ist niederschwellig und die Teilnahme mit überschaubarem Aufwand möglich. So werden beispielsweise Boxhandschuhe, Bandagen und Wasser zur Verfügung gestellt. Lediglich den verpflichtenden Mundschutz bringen die Teilnehmer selbst mit. Mittlerweile nehmen bis zu 18 Jugendliche aus verschiedenen Altersgruppen und Nationen teil. Der freundschaftliche Umgang miteinander ist geprägt von Toleranz und einem Integrationsgedanken. Die Sozialarbeiter vor Ort berichten bereits nach kurzer Zeit von der positiven Wirkung des Trainings. „Egal, ob die Jugendlichen mal schlecht gelaunt oder frustriert kommen, sie verabschieden sich stets mit einem großen Lächeln und guter Laune“, freut sich Bender über die Resonanz der Einheiten.