
Protestzug kreidet Barrieren im öffentlichen Raum an
Baden-Baden. Anlässlich des Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung hat die städtische Behindertenbeauftragte Nora Welsch am 5. Mai eine „Barrieren-Checker-Tour“ durch Baden-Baden organsiert. Gemeinsam mit Oberbürgermeisterin Margret Mergen, dem Bundestagsabgeordneten Kai Whittaker und weiteren Menschen mit und ohne Einschränkungen nahm die Behindertenbeauftragte dabei den öffentlichen Raum unter die Lupe.
Inklusion in den Fokus rücken
Welsch begrüßte die Teilnehmenden am Startpunkt an der Dreieichenkapelle in der Weststadt und stimmte sie auf die bevorstehende Tour ein. Dabei machte die Behindertenbeauftragte deutlich, dass die Inklusion in Deutschland nach wie vor zu langsam vorankomme.
Aus diesem Grund sei es wichtig das Thema mit Aktionen in der Öffentlichkeit lautstark in den Fokus zu rücken. Anschließend startete der mit Materialien der Aktion Mensch ausgestattete Protestzug. Er führte entlang der von ehrenamtlichen gebauten Legorampen von der Weststadt bis zum zentralen Leopoldsplatz. 2020 hatte Welsch die Lego-Rampen Aktion in Baden-Baden ins Leben, um Barrieren im Alltag abzubauen.
Hindernisse im Alltag


Unterwegs stoppte die Gruppe mehrfach und erkundete welchen Hindernissen Menschen mit Einschränkungen im Alltag begegnen. Schnell wurde deutlich, dass nicht abgesenkte Bordsteinkanten, zu kurze Ampelphasen oder Stufen am Eingang zu Geschäften erhebliche Herausforderungen darstellen.
Im weiteren Verlaufe zeigte sich auch, dass nicht nur Personen, die auf einen Rollstuhl oder eine Gehhilfe angewiesen sind, auf Barrieren treffen. Mithilfe von Hilfsmitteln wie Blindenstöcken oder einem Gehörschutz zeigte Welsch auf, dass auch Menschen mit einer Sehbehinderung oder Gehörlose im täglichen Leben auf Hindernisse stoßen.
Weitere Informationen
Der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung ist seit 1992 jährlich am 5. Mai. Jedes Jahr steht der Tag unter einem anderen Schwerpunkt. Dieses Jahr gingen deutschlandweit Menschen mit und ohne Behinderungen unter dem Motto „Tempo machen für Inklusion – barrierefrei zum Ziel“ auf die Straße, um die Rechte von behinderten Menschen in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.