
Buch des Monats April
Baden-Baden. „Die Wut, die bleibt“ ist der vierte Roman der österreichischen Autorin Mareike Fallwickl. Die Autorin beschreibt in ihrem feministischen Roman eindringlich die Lücke, die eine erschöpfte Mutter hinterlässt, die aufgibt, aber auch die weibliche Wut, die bleibt. Sie skizziert Tabuthemen und veraltete Rollenbilder und legt dabei ihr Augenmerk auf Themen, die besonders weh tun.
Eines Abends beim familiären Abendbrot steht Helene auf und geht wortlos zum Balkon der Wohnung und stürzt sich hinab. Durch dieses Ereignis scheint das ganze Familienleben zusammenzubrechen.
Helenes beste Freundin Sarah versucht, diese Lücke auszufüllen und den Alltag mit der Familie zu meistern. Dabei versteht sie erst jetzt, in welcher Lage ihre Freundin steckte und unter welchen Erwartungen sie als Frau und Mutter litt.
Helenes älteste Tochter Lola versteht die Welt nicht mehr und fühlt sich erschlagen von der neuen Situation ohne ihre Mutter. Die einzige Emotion, die sie antreibt, ist ihre Wut.
Ein Buch, das einen wachrüttelt und einem eine Realität präsentiert, die nicht schön ist, aber trotzdem real. Die Geschichte wird in verschiedenen Perspektiven erzählt und zeigt auf berührende Art, wie die einzelnen Charaktere an ihren Problemen wachsen und stärker werden.
Auf die Frage, ob "Die Wut, die beleibt" auch in andere Sprachen übersetzt wird, antwortet die Autorin auf Instagram in einem Beitrag, dass die Verlage in Europa kein Interesse an feministischer Literatur haben, noch die Leserschaft vorhanden sei. Des Weiteren wären Gewalt und Überlastung bei Frauen ein Problem in Österreich und Deutschland. Daher wurde das Buch bis jetzt lediglich in das Kroatische übersetzt.
Weitere Bücher der Autorin finden Sie hier in der Bibliothek.
Ein Buchtipp von Paula Schmidt.
Diesen und weitere Titel der Autorin finden Sie in der Stadtbibliothek: https://sb-badenbaden.lmscloud.net/cgi-bin/koha/opac-search.pl?q=name:%22Fallwickl%2C%20Mareike%22