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Abiturientinnen und Abiturienten stehen vor dem Landtagsgebäude.
© Bastian Epple-Streif Die beiden Abiturklassen des Wirtschaftsgymnasiums der Robert-Schuman-Schule beim Landtag von Baden-Württemberg in Stuttgart.

Abiturklassen besuchen Landtag von Baden-Württemberg

Baden-Baden. (13.11.2024) Die beiden Abiturklassen des Wirtschaftsgymnasiums der Robert-Schuman-Schule waren mit ihren Lehrkräften Katharina Mohr und Bastian Epple-Streif kürzlich zu Gast im Stuttgarter Landtag. Dabei erhielten sie nicht nur Informationen in die Parlamentsarbeit im Allgemeinen, sondern auch einen Zutritt zur Herzkammer der baden-württembergischen Demokratie, dem Plenarsaal.

Bedeutung des Ortes wurde bewusst

Als die Schülerinnen und Schüler im Plenarsaal Platz genommen hatten und die einführenden Worte des Besucherdienstes hörten, spürten sie die besondere Atmosphäre des Raumes und wurden sich der Bedeutung dieses Ortes bewusst. Da kein Sitzungstag war, durften sich alle auf die Stühle der Abgeordneten setzen und sich für kurze Zeit wie ein Volksvertreter fühlen. Dabei wurde ihnen auch bewusst, dass diese Tätigkeit kein Beruf wie jeder andere ist, sondern große Verantwortung mit sich bringt.

Austausch mit drei Landtagsabgeordneten

Verdeutlicht wurde dies auch durch den danach stattfindenden Austausch mit den drei Landtagsabgeordneten Cornelia von Loga, Thomas Hentschel und Jonas Weber aus den Wahlkreisen Baden-Baden und Rastatt. Im direkten Dialog mit den Schülerinnen und Schülern machten sie klar, dass die Abgeordnetentätigkeit durchaus eine 80-Stunden-Woche mit sich bringt, auf der anderen Seite aber Spielräume der politischen Gestaltung eröffnet. Wer sich für ein politisches Mandat entscheide, tue dies nicht des Geldes wegen, sondern weil er oder sie etwas bewegen wolle.

Bereits in der Schülermitverantwortung (SMV) könne man erste politische Erfahrungen sammeln, so Webers Hinweis an die Abiturienten. Die Schülerinnen und Schüler hatten sich im Vorfeld Gedanken gemacht, in welchen Bereichen Bewegung nötig sei, und erörterten dies mit den Abgeordneten. Themenbereiche waren hier beispielsweise die Bildungspolitik und die Energiewende. Das geplante Zentralklinikum wurde als regionale Herausforderung genauso angesprochen wie die Einflüsse von US-Wahl und Ukrainekrieg. Dabei war interessant zu sehen, wie die drei Abgeordneten inhaltlich miteinander stritten, gleichzeitig aber freundlich und humorvoll miteinander umgingen. Für viele Schülerinnen und Schüler war die Erkenntnis neu, dass sich Parteiprogramm und eigene Ansichten nicht voll decken müssen: Auch innerhalb einer Partei oder Fraktion gibt es teils langwierige und anstrengende Debatten, bis ein Konsens gefunden ist.

Weitere Informationen

Im Plenarsaal wurde den Schülern auch gezeigt, wie Demokratie im Parlament funktionieren kann. Entsprechend der Sitzposition, die sie im Raum zufällig eingenommen hatten, waren sie Teil einer der fünf Landtagsfraktionen geworden, die nun einen Ministerpräsidenten zu wählen hatten. Das Präsidium, ebenfalls mit Schülerinnen und Schülern der Robert-Schuman-Schule besetzt, notierte die von den Fraktionen vorgeschlagenen Kandidaten und leitete die Wahl, die am Ende zu einem neuen Ministerpräsidenten führte. Der neu gewählte Ministerpräsident durfte noch kurz auf der Regierungsbank Platz nehmen, bevor die Abgeordneten den Plenarsaal wieder verlassen mussten und mit nachhaltigen Eindrücken und einem aufgefrischten Demokratieverständnis zurück in ihre Schülerrolle fanden.