Baldreit-Stipendium 2010/2011

Porträt von Marko Nikodijevic
Marko Nikodijevic

Marko Nikodijevic ist der erste von zwei Baldreit-Stipendiaten im Jahr 2010/2011. Er lebte und arbeitete von Mai bis Oktober im Baldreit. Der damals 31 Jahre alte gebürtige Serbe ist Komponist.

Nach dem Besuch eines Musikgymnasiums studierte Nikodijevic Komposition an der Universität der Künste in Belgrad. 2003 kam er zum Studium an die Staatliche Hochschule für Musik in Stuttgart und lebt seither in der Neckarmetropole. Hervorragende Abschlussnoten und eine Vielzahl an Preisen und Stipendien zeugen von dem herausragenden Talent Nikodijevics.

Seine Auftaktveranstaltung in Baden-Baden hatte der Stipendiat bereits Ende April im Museum Frieder Burda. Dort stellte er zusammen mit dem Redakteur für zeitgenössische Musik und Baldreit-Juror Bernd Künzig sowie Kunsthistorikerin Brigitte von Stebut seine Komposition “Cvetic, kucica“ vor.


Porträt Catalin FlorescuBild vergrößern
(c) Sabine Rock Catalin Dorian Florescu

Catalin Dorian Florescu, ein Schweizer Schriftsteller mit rumänischer Abstammung, hatte sein Stipendiat von November 2010 bis April 2011 in Baden-Baden.

Er hat sich schon mit einigen Veröffentlichungen einen Namen gemacht: wie z.B. "Wunderzeit" und "Zaira". Im Februar 2011 erschien sein neuester Roman "Jacob beschließt zu lieben". Elke Heidenreich ist darüber voll des Lobes. In einer Rezension für die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) schreibt sie:
"Florescu katapultiert sich mit seinem neuen Roman in die vorderste Reihe unserer Literatur."
 
Florescu ist ein Stadtschreiber zum Anfassen, der regelmäßig in der Theaterkantine anzutreffen war, um Menschen aus der Stadt zu begegnen.

Er ist nicht nur ein unermüdlicher Geschichtensammler, sondern auch ein äußerst lebhafter und unterhaltsamer Erzähler.

Florescu berichtet wie es nach dem Stipendium für ihn weiter ging:

"Ich grüße Sie herzlich aus Zürich! Ich erinnere mich sehr gerne an meine Zeit in Baden-Baden zurück. Ich hatte während meiner Stipendiatenzeit tolle Lesungen in der Stadt wie auch Begegnungen mit Menschen. Ich konnte dem Glücksspiel im Casino widerstehen, schrieb sechs Essays für das Badische Tagblatt und arbeitete an meinem Roman "Jacob beschließt zu lieben" (erschienen 2011). Dieser Roman wurde für mich zu einem großen Erfolg, da er im Hebst 2011 den Schweizer Buchpreis erhalten hat. Auch kam der Josef von Eichendorff-Preis für das Gesamtwerk dazu.

2012 reiste ich nach New York auf den Spuren einer neuen Geschichte, später auch ins rumänische Donaudelta. Es sind die beiden Handlungsorte des Romans "Der Mann, der das Glück bringt" (erschienen 2016). Im letzten Herbst kam dann mein erster Erzählband auf den Markt: "Der Nabel der Welt". Letztes Jahr hielt ich mich mehrere Monate in Bukarest auf, um zu recherchieren für einen neuen Roman über die Opfer des Kommunismus. Die Arbeit daran musste ich ruhen lassen, da ich angefragt wurde, ein Buch zu schreiben in einer Reihe des österreichischen Verlags Residenz mit dem Titel "Unruhe bewahren".

"Die Freiheit ist möglich" sollte dieser Tage herauskommen. In Kürze kehre ich nach Bukarest zurück. Wie Sie also sehen können, bin ich – mit Hochs und Tiefs – auf meinem literarischen Weg geblieben. Ich bin inzwischen 50 Jahre alt, habe acht Bücher geschrieben, bin ergrauter, kämpfe und mache weiter, solange das alles Sinn ergibt. Herzlich, Catalin Dorian Florescu." (Februar 2018)