Muße-Literaturmuseum Baden-Baden

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Baden-Baden in der Weltliteratur –
Die Welt der Literatur in Baden-Baden
innovativ, multimedial, mußevoll…

Die Stationen

Grafik wie die einzelnen Museums-Stationen auf die Stockwerke des Bibliotheksgebäudes verteilt sindBild vergrößern
@Stadbibliothek Baden-Baden

1a Von Badelust und Badefrust. Mittelalter und frühe Neuzeit
Von den Anfängen der Badekultur und -literatur, von Badereisen und -kalamitäten, von Huldigungen und Enttäuschungen, von göttlichen und dämonischen Kräften...
Sebastian Brant, Thomas Murner, Paracelsus...

1b Die „Entdeckung“ der Natur. Von der Aufklärung zur Romantik
Von der Schönheit der Natur und der Suche nach Identität, von Parks und Ruinen, von Gesundbrunnen und Quellnymphen...
Achim von Arnim, Clemens Brentano, Johann Heinrich Jung-Stilling, Friedrich von Matthisson, Valerius Wilhelm Neubeck, Ludwig Uhland

1c Aufstieg in Wirren. Politik und Literatur im Zeichen Napoleons
Von folgenreichen Heiraten und Kriegswirren, von Provinzialität und Grand monde, von Idylle und Langeweile, von Beleidigungen und Denkwürdigkeiten...
Juliane von Krudener, Rahel Levin-Varnhagen, Max von Schenkendorf, Karl August Varnhagen von Ense...

2 Schein und Sein. Nach der Neuordnung Europas (1815-1848)
Von Gesellschaftskur, Conversation und Glücksspiel, von Spannungen zwischen „zwei Welten“, von Verklärungen und Demaskierungen...
Victor d’Arlincourt, Theophile Gautier, Nikolaj Gogol’, Eugene Guinot, Justinus Kerner, Fanny Lewald, Gerard de Nerval, Charles Marquis de Salvo, Adele Schopenhauer, Gustav Schwab, Mary Shelley, Aleksandra Smirnova-Rosset, Karl Spindler, Ludwig Uhland...

3 Blütezeit und jähes Ende. Von der Badischen Revolution bis zum Deutsch-Französischen Krieg (1848-1870/71)
Von der „Sommerhauptstadt Europas“, von Harmonien und Dissonanzen, von Salons und nationalistischer Stimmungsmache, von Mußesuchenden und Getriebenen...
Friedrich von Bodenstedt, Jules Claretie, Anna Dostoevskaja, Fedor Dostoevskij, Eugene Guinot, Georg Herwegh, Victor Hugo, Ludwig Pietsch, Clara Schumann, Theodor Storm, Bertha von Suttner, Ivan Turgenev, Pauline Viardot-Garcia, Friedrich Theodor Vischer, Petr Vjazemskij, Vasilij Žukovskij...

4 Rien ne va plus... Deutsches Bürgertum und satirische Blicke. 1870er Jahre – Jahrhundertwende
Von letzten rollenden Kugeln und einem aufstrebenden Kaiserreich, von winterlichen Bären, von Menschlichem und Allzumenschlichem, von moralischer Gesundung und satirischen Blicken...
George Eliot, Thomas Hardy, Henry James, Friedrich Nietzsche, Friedrich Spielhagen, Mark Twain…

5 Die Literatur und das ES
Von Seelensuchern und Wiener Konkurrenz, von mächtigen Nasen und großen Ohren, vom Es und vom Essen, von Stoff zum Schwatzen und fundamentalen Irrwegen...
W. H. Auden, Ingeborg Bachmann, Simone de Beauvoir, Sandor Ferenczi, Sigmund Freud, Georg Groddeck, Karen Horney, Henry Miller, Susan Sontag...

6 Katastrophen, Hoffnungen und Aufbrüche. Vom Ersten Weltkrieg in die 1950er Jahre
Von Baden-Badens großen Namen, von Bürgerschrecken und treuen Gästen, von Entwurzelungen und Bedrohungen, von schönen Frauen und einem Mäusebaron...
Bertolt Brecht, Gottfried Benn, Werner Bergengruen, Hermann Beutten, Alfred Doblin, Otto Flake, Alexander von Gleichen-Russwurm, Gerhart Hauptmann, D.H . Lawrence, Reinhold Schneider...

7 Sackgasse. „Die zwölf verfluchten Jahre“ 1933-1945
Werner Bergengruen, Gerhard Durlacher, Jessica Durlacher, Otto Flake, Judith Kuckart, Anna Michaelis, Reinhold Schneider, Julius Stern, Berta Stern...

8 SWF/SWR MACHT LITERATUR
Von der Stunde Null, von Funk und Fernsehen, von der Macht der Listen, von Einzelgängern und Umtriebigen, vom Bleiben und von der Sehnsucht zu gehen, von einem wichtigen Stipendium...
Thomas C. Breuer, Franz Büchler, Alfred Döblin, Kasimir Edschmid, Heiner Flaig, Elke Heidenreich, Uta-Maria Heim, Otto Jägersberg, Wladimir Kaminer, Thomas Kapielski, Steffen Kopetzky, Horst Krüger, Judith Kuckart, Kajo Lang, Jürgen Lodemann, Carsten Otte...

9 Pfiffige Verleger, Männerzirkel und lesesüchtige Frauen
Von einer Leserevolution und vielen Lesezirkeln, vom „Napoleon der Verleger“ und vom „Baden-Badener Marx“, vom gefährlichen Lesen und vom Literatur-Kommerz...
Ludwig Borne, Wilhelm von Chezy, Johann Friedrich Cotta, Johann Wolfgang von Goethe, Karl Gutzkow, Johann Peter Hebel, Nikolaus Lenau, August Lewald, David Raphael Marx, Johann Heinrich Pestalozzi, Georg Polomski, Aloys Wilhelm Schreiber, Emilie und Georg Scotzniovsky, Herbert Stuffer, Ludwig Tieck, Karl August und Rahel Varnhagen...

10 Musik & Literatur – Triumphe, Konflikte, Sc hicksale
Von einem Teufelsgeiger und von Vergessenen, von Skandalen und Konkurrenzen, von Tradition und Innovation...
Luise Adolpha Le Beau, Hector Berlioz, Aleksandr Borodin, Johannes Brahms, Bertolt Brecht, Hans von Bulow, Wilhelm Furtwangler, Gerhart Hauptmann, Paul Hindemith, Miloslav Koennemann, Franz Liszt, Albert Lortzing, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Giacomo Meyerbeer, Niccolo Paganini, Richard Pohl, Camille Saint-Saens, Igor’ Stravinskij, Richard Wagner, Carl Maria von Weber, Kurt Weill, Anna Zerr...

11 Die goldenen Sechziger – Musik und Salonkultur
Von Superstars und Zufluchtsuchenden, von Lebensfreundschaften und Eifersüchteleien, von triumphierender Liebe und Ménage-à-trois...
Hector Berlioz, Friedrich von Bodenstedt, Johannes Brahms, Charles Gounod, Franz Liszt, Joseph Mery, Giacomo Meyerbeer, Ludwig Pietsch, Ernest Reyer, Clara Schumann, Ivan Turgenev, Pauline Viardot-Garcia, Richard Wagner...

12 Liebe, Mord und Totschlag
Von Leidenschaft und Verbrechen, Kurortlieben und Heiratsmärkten, von einem angeblichen Prinzen und einem bis heute nicht gelösten Kriminalfall...
Charles Warren Adams, Scholem Alejchem, Hermann Beutten, Ilona Bulazel, Wilkie Collins, Fedor Dostoevskij, Arthur Conan Doyle, Otto Flake, Rita Hampp, Elke Heidenreich, Rolf Hochhuth, Judith Kuckart, D.H. Lawrence, Carsten Otte, Alberta von Puttkammer, Adele Schopenhauer, Bernd Schroeder, Friedrich Spielhagen, Karl Spindler, Ivan Turgenev, Mark Twain...

13 Fortunas Reich
Von der Geschichte des Roulettespiels, von Profit und Verdammung, von Gewinnern und Verlierern, vom gefährlichen Spiel in der Liebe und der Literatur...
Edmond About, Hans Christian Andersen, Jacques Benazet, Edouard Benazet, Anna Dostoevskaja, Fedor Dostoevskij, Jacques Dupressoir, George Eliot, Eugene Guinot, Johann Peter Hebel, Karl Henckell, Thomas More Madden, George Meredith, Alfred de Musset, Friedrich Spielhagen, William Makepeace Thackeray, Friedrich Theodor Vischer...

14 Eine Welt für sich: Das „russische Baden-Baden“
Von Zarinnen und von Mistkerlen, von einem russischen Baum und leidenschaftlichem Spiel, von der badischen Datscha und einer Lichtentaler Troika, von Zerwürfnissen und Meistern der Faulheit...
Vasilij Botkin, Fedor Dostoevskij, Izabella Gagarina, Aleksandra Gagarina, Tat’jana Gagarina, Nikolaj Gogol’, Ivan Gončarov, Vladimir Menšikov, Fedor Rostopčin, Aleksandra Smirnova-Rossett, Lev Tolstoj, Ivan Turgenev, Petr Vjazemskij, Vasilij Žukovskij...

15 Hotels in der Literatur – Literatur in Hotels
Von Luxushotels und Hotelbalkonen, von Eitelkeiten und Empfindlichkeiten, von dramatischen Auftritten, heimlichen Begegnungen und traurigen Abschieden, von Hochstaplern und Unbehausten...
Johann Friedrich Cotta, Brigitte Glaser, Thomas Kapielski, Carsten Otte, Reinhold Schneider, Karl Spindler, Ludwig Tieck, Ivan Turgenev...

16 Vom Reisen
Von der Lust und der Last des Reisens, von umkämpften Märkten und ausgefuchster Schleichwerbung, von empfindsamen Reisebegleiterinnen und Schwarzwälder Misthaufen...
Karl Baedeker, Werner Bergengruen, Heinrich Berl, Hermann Beutten, Johann Friedrich Cotta, Wilhelm von Chezy, Kasimir Edschmid, Johann Ludwig Kluber, David Raphael Marx, Werner Schenkendorf, Aloys Wilhelm Schreiber, Hippolyt Albrecht Schreiber, Georg Scotzniovsky, Mark Twain...

Literaturmuseum – neu gedacht: die Konzeption

Blick auf Station1b des Muße-Litearturmuseums im Lesecafé der StadtbibliothekBild vergrößern
@Stadtbibliothek Baden-Baden

Baden-Baden hat eine jahrhundertlange, höchst interessante Geschichte, auch mit Blick auf die Literatur. Im Muße-Literaturmuseum wird dieses „literarische Baden-Baden“ in mehrfacher Hinsicht präsentiert: als Lebensort für Literatinnen und Literaten, als „erzählte Stadt“, als Lehr- und Lernort – und als Raum für Muße.

Das Muße-Literaturmuseum in der Stadtbibliothek Baden-Baden ist als „Buch“ mit vielen interessanten Kapiteln gestaltet. Es lässt mit vielen Sinnen in die spannende Welt der Literatur eintauchen: Sehen, Hören, Fühlen… Vor allem aber: Lesen und (Be-)Greifen. Im Muße-Literaturmuseum Baden-Baden, eröffnet im Oktober 2021, wird die antike Idee der Synthese von Museum und Bibliothek modern interpretiert.

Das Konzept wurde in enger Kooperation mit der Universität Freiburg (DFG-Sonderforschungsbereich 1015 „Muße“) entwickelt.

Eintritt und Führungen

ML-Station 7 und Durchblick zu Station 6Bild vergrößern
@Werner Henn

Der Eintritt während der Öffnungszeiten der Stadtbibliothek ist frei.

Führungen können - auch außerhalb der Öffnungszeiten - für Gruppen von 5-12 Personen gebucht werden. Kosten 50-75 Euro.

Führungen für Schulklassen sind Dienstag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr kostenlos.

Für Schulklassen kostet eine Führung außerhalb unserer Öffnungszeiten 20 Euro.

Themenschwerpunkte können telefonisch angefragt und angemeldet werden.

Audio-Guide fürs Smartphone

QR Code für Museums PWABild vergrößern
Audio-Führung Stationen 1-8

Mit einer eigens für mobile Geräte optimierten Webseite, lassen sich einzelne Stationen des Muße-Literaturmuseums über das eigene Smartphone erleben.

Die Inhalte der ersten 8 Stationen (vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert) wurden zusammengefasst und von professionellen Sprecherinnen und Sprechern in deutscher und englischer Sprache eingesprochen. Die Stationen 5-8 stehen zudem auch in französischer Sprache zur Verfügung. Entstanden sind sehr ansprechende und einladende Hör-Geschichten. Audio-Führungen zu weiteren Stationen sollen nach und nach hinzukommen.

Über einen QR-Code oder den Link mlbad.pwa.tonwelt.com lässt sich die Seite aufrufen. So kann  man vor Ort von Station zu Station schlendern und sich in die Thematik „einhören“, bevor man sich in die Details der großen Buch-Tafeln, Schubladen und interaktiven Elemente vertieft oder man nutzt die Audio-Führung zur Vor- oder Nachbereitung von zuhause aus.

Interaktive Kurz-Rallyes

Junge Frau steht in einem Museum schaut auf ein Tablet.Bild vergrößern
©Stadtbibliothek Baden-Baden

Zu den 18 Stationen des Museums, sowie zur Einführung in die Muße und das Museum, haben wir jeweils interaktive Kurz-Rallyes konzipiert, so genannte Bounds. Um diese je ca. 10-minütigen Bounds zu spielen, muss einmalig die kostenlose App "Actionbound" auf das eigene Smartphone heruntergeladen werden. Unter "Bound finden" im Suchfeld das Wort "Muße" eingeben, oder an den Stationen direkt im Museum die ausgehängten QR-Codes einscannen - und los geht's. Alle Bounds können unabhängig voneinander gespielt werden.

Es gibt auch einen ca. 30-minütigen Bound, der mit einer kurzen Einführung in Muße und Museum beginnt und dann chronologisch durch alle historischen Stationen (1-8) führt. Diesen Bound finden Sie auch über die Suche nach „Muße“ oder Sie klicken hier.

Ob "Von Badelust und Badefrust" oder "Fortunas Reich" - zu jedem Themengebiet des Museums gilt es spannende Fragen zu beantworten. Die Antworten sind direkt in der Ausstellung zu finden. So begeistern sich Groß und Klein, das Muße-Literaturmuseum zu entdecken: Baden-Baden in der Weltliteratur - die Welt der Literatur in Baden-Baden.

Projekt-Beteiligte

Projektleitung Freiburg: Elisabeth Cheauré (Universität Freiburg)
Projektleitung Baden-Baden: Sigrid Münch (Stadtbibliothek Baden-Baden)
Kuratorinnen: Elisabeth Cheauré, Regine Nohejl (Universität Freiburg)
Texte: Elisabeth Cheauré, Regine Nohejl (Universität Freiburg)
Mitarbeit: Sigrid Münch, Sylvia Meermann, Udo Barth (Stadtbibliothek Baden-Baden)
Gestaltung: Hans Gützlaff (J & G Medienhaus Baden-Baden)
Graphik: Ursula Dix (J & G Medienhaus Baden-Baden)

Gefördert von

Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), aus Landesmitteln durch die Arbeitsstelle für literarische Museen, Archive und Gedenkstätten in Baden-Württemberg (Deutsches Literaturarchiv Marbach), der Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gedenkstätten in Berlin (ALG), dem Zwetajewa-Zentrum Freiburg, der Baden-Badener Bibliotheksgesellschaft e.V.

Die Gebäude

Eingangsbereich Außen 2011-10Bild vergrößern

Die sogenannte Kreisgerichtsrats-Villa (links), erbaut 1834 und das Gartenhaus (rechts), ehemals Gesindehaus und Pferdestall, erbaut 1898, gingen nach in den 1930er Jahren als Stiftung der Familie Schultz in den Besitz der Stadt über, mit der testamentarischen Bestimmung, dass im Hause eine städtische Bibliothek eingerichtet werden solle. Die Stadtbibliothek zog aus dem Palais Hamilton 1953 in die Räume der Villa ein.

Das Gartenhaus wird seit 1999 von der Stadtbibliothek genutzt, nachdem es 1997 frei und darauffolgend saniert wurde. Das Dachgeschoss beherbergte bis Ende 2019 das Literaturmuseum mit Sammlungen von Otto Flake, Werner Bergengruen, Reinhold Schneider, Georg Groddeck, Franz Büchler, Gerhard L. Durlacher und dem Kinderbuchverleger Herbert Stuffer.

Geschichte des Literaturmuseums

Die Geschichte des Literaturmuseums in der Stadtbibliothek begann 1970, einige Jahre nach dem Tod des Schriftstellers Otto Flake (1880-1963), als der frühere Bibliotheksleiter Joachim Haberichter dessen Nachlass in einer Nacht- und Nebelaktion aus Frankreich abholte. Flakes Tochter wollte Möbel, Urne und andere bewegliche Gegenstände wieder nach Baden-Baden geben.

Daraus entstand in der Stadtbibliothek das Flake-Zimmer als Kern des Museums für Literaten, die mit Baden-Baden als Geburts- oder zeitweiligem Wohnort verbunden waren. 1985 entstand durch eine Dauerleihgabe der Familie Bergengruen ein weiterer Ausstellungsraum mit Erinnerungsstücken, Veröffentlichungen, Fotos, Porträts und Büsten von Werner Bergengruen und Reinhold Schneider. 1992 und 1994 folgten Räume zu Georg Groddeck und Franz Büchler.