Bürgerbüro am Jesuitenplatz eine Woche geschlossen
Wegen notwendiger Umbaumaßnahmen bleibt das Bürgerbüro und die Information am Jesuitenplatz von Montag, 19. Mai, bis einschließlich Freitag, 23. Mai, geschlossen.
Baden-Baden als Teil der gemeinsamen Welterbestätte
Welterbe Baden-Baden
Baden-Baden blickt seit der Antike auf eine reiche Kulturgeschichte zurück. Ihr Beitrag zur Serie der Bedeutenden Kurstädte Europas (The Great Spa Towns of Europe) besteht in seiner ungebrochenen Tradition in der Nutzung des Thermalwassers, die von der Antike bis in die Gegenwart reicht. Die Quellen wurden bereits von den Römern genutzt, welche die zu Initiatoren dieser fast 2000-jährigen Tradition der Heilung waren. Diese Entwicklungsphasen haben bedeutsame Spuren im Stadtbild hinterlassen.
Besonders das 19. Jahrhundert dominiert das heutige Erscheinungsbild Baden-Badens. Diese Glanzzeit als "Sommerhauptstadt Europas" spiegelt sich bis heute im Stadtbild wider; vor allem im neuen Kurviertel, welches zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf der anderen Seite der Oos, getrennt von der Altstadt, entstand. Dort befindet sich neben dem Theater und der Trinkhalle das Kurhaus mit dem Casino, das Baden-Baden zu weltweiter Bekanntheit als bedeutendstes Spielebad und eine von Europas modischsten Kurstädten ihrer Zeit verhalf.
Räumlich betrachtet, zählt die gesamte historische Innenstadt in den Grenzen von circa 1914 zur sogenannten Kernzone der Teilstätte Baden-Badens. Dort sind die besonderen historischen Merkmale (Attribute) und ihre Bestandteile (Elemente), die den Beitrag Baden-Badens zum außergewöhnlichen universellen Wert (OUV = outstanding universal value) der Bedeutenden Kurstädte Europas ausmachen, bis heute ablesbar.
Zum Beispiel gehören die verschiedenen Stadtquartiere in der historischen Innenstadt, die sich vom Mittelalter bis in das frühe 20. Jahrhundert rund um die Thermalquellen entwickelten, zur Kernzone in Baden-Baden. Diese sind bis heute in ihrer Struktur, Substanz und ihren ursprünglichen Funktionen sowie den spezifischen Nutzungen ihrer historischen Gebäude erhalten geblieben und stehen beispielhaft für die Authentizität und die Integrität der Teilstätte Baden-Baden.
Eine Pufferzone umgibt die Kernzone Baden-Badens gleichmäßig zu allen Seiten und reicht bis an die Höhenkämme von Battert, Merkurberg, Großer und Kleiner Staufenberg, Wurzgartenkopf und Fremersberg. Sie dient dem Schutz der visuellen Integrität der Kernzone; insbesondere die sensiblen historischen Blickachsen können durch die Pufferzone geschützt werden.
Die Stadtquartiere in der Kernzone
In Baden-Baden sind folgende Stadtquartiere Teil der Welterbestätte. Auf der Karte unten sind sie jeweils farblich hervorgehoben:
Altstadt mit historischem Bäderquartier
(c) Andreas Förderer
Blick auf die Altstadt mit Stiftskirche und Neuem Schloss
Am Fuße des Schlosses erstreckt sich die Altstadt mit dem bis in die Antike zurückreichenden Bäderviertel. Die mittelalterliche Unterstadt umfasst den Marktplatz mit der Stiftskirche und das seit 1862 bestehende Rathaus. Nördlich der Stiftskirche schließt sich mit dem Alten Dampfbad sowie dem monumentalen Friedrichsbad das Bäderquartier des 19. Jahrhunderts an. Es gründet auf den unter dem Marktplatz liegenden antiken „Kaiserthermen“ sowie auf den römischen Soldatenbädern, deren Ruinen in einer Ausstellung begehbar sind.
"Neues" Kurviertel
(c) BBT
Theater Baden-Baden
Das "neue" Kurviertel des späten 18. Jahrhunderts und der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit dem baulichen Ensemble aus Kurhaus, Kasino, Trinkhalle, Theater und Kolonnaden in offener Parklandschaft befindet sich unterhalb des Friesenbergs. Den Übergang von der Stadt zum Kurviertel bildet die Fieserbrücke über der Oos.
Das Kurviertel bildet nach wie vor den Mittelpunkt der Kurstadt. Im Zentrum des Kurviertels steht das 1822-24 von Friedrich Weinbrenner errichtete Konversationshaus. Während sich der Festsaal hinter dem Portikus befindet, umfasst der nördliche Eckpavillon die Spielbank. Leicht zu erkennen ist das in französischer Architektur erbaute benachbarte Theater. Die 1839-42 erbaute Trinkhalle besteht aus einer Wandelhalle und einer Trinkhalle, in der aus einem zentralen Trinkbrunnen Thermalwasser fließt. Oberhalb der Trinkhalle liegt der als Landschaftsgarten gestaltete Michaelsberg mit der rumänisch-orthodoxen Stourdzakapelle.
Gärten, Parks und Grünflächen
(c) Stadt Baden-Baden
Gönneranlage mit Battert und Merkur im Hintergrund
Bei der Kur- und Erholungslandschaft handelt es sich zum einen um die innerstädtischen Gärten, Parks und Grünanlagen und zum anderen die umgebende freie Landschaft mit ausgedehnten Wäldern und Burgen, die den landschaftlichen Rahmen für die Kurstadt bilden.
Die berühmte, 2,3 km lange innerstädtische Lichtentaler Allee entlang der Oos beginnt am Goetheplatz und endet am Klosterplatz in Lichtental. Sie führt entlang dem früheren Palais der schwedischen Königin Friederike (dem Stammsitz des Internationalen Clubs,(heute LA 8), der 1908 entstandenen Staatlichen Kunsthalle und dem angrenzenden zeitgenössischen Museum Frieder Burda sowie zahlreichen palastartigen Hotels. Eine wesentliche Rolle spielt im Verlauf der Allee der Oosbach, der das Rückgrat für die gesamte Parkanlage, der im Stil eines englischen Landschaftsgartens im 19. Jahrhundert gestaltet wurde, bildet. Der weitläufige Landschaftspark wird geprägt von einem großen Bestand an heimischen und exotischen Bäumen und Pflanzen.
Unweit des ersten Tennisclubs Deutschlands, befindet sich die sogenannte Gönneranlage von 1909-1912. Hierbei handelt es sich um eine streng geometrische Gartenanlage von Max Laeuger, in deren Mitte sich ein Brunnen im Jugendstil des Münchener Bildhauers Josef Flössmann erhebt.
Villenviertel Beutig-Quettig und Annaberg
(c) Willi WalterVillengebiet am Annaberg mit Wasserkunstanlage "Paradies"
Das älteste Baden-Badener Villengebiet Beutig-Quettig oberhalb des Kurhauses und der Lichtentaler Allee weist eine Vielzahl an repräsentativen historischen Villen auf. Besitzer waren Industrielle, Künstler und Adlige, die ihre Häuser zeitweise vermieteten, oder sich dauerhaft niederließen.
Steigende Einwohnerzahlen sorgten um 1902/3 für die Ausweisung des Annabergs als Villengebiet Friedrichshöhe. Dieses Villengebiet besitzt mit der Wasserkunstanlage „Paradies“ eine bedeutende Garten- und Wohnanlage der 1920er Jahre nach Entwürfen Max Laeugers.
Vorstädte
(c) Willi Walter
Lichtentaler Vorstadt mit Brenners Park-Hotel
Die Vorstädte des frühen 19. Jahrhunderts markieren die Stadterweiterung außerhalb der Stadtmauern. Die Ooser Vorstadt besitzt mit dem heutigen Hindenburgplatz den wichtigsten städtebaulichen Übergang von der Altstadt zum Bahnhofsviertel (heute Bereich Festspielhaus).
Die Lichtentaler Vorstadt kennzeichnet die planmäßige Stadterweiterung im 19. Jahrhundert. Als Entrée in die „Protestantische Vorstadt“ fungiert die ab 1855 errichtete evangelische Stadtkirche. Zwischen Maria-Victoria-Straße und Ludwig-Wilhelm-Straße erstreckt sich ein planmäßig angelegtes Villengebiet mit repräsentativen großen Stadtvillen. Der Bau der Russisch-orthodoxen Kirche mit dem charakteristischen vergoldeten Zwiebelturm wurde 1881/2 durch Spenden finanziert. Die an die Lichtentaler Allee angrenzenden Grundstücke sind große Villen- und Hotelanlagen, darunter das ehemalige Hotel Stéphanie-les-Bains (seit 1880 Luxushotel Brenners Parkhotel) sowie das ehemalige Hotel Bellevue.