UNESCO Welterbe "The Great Spa Towns of Europe"

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The Great Spa Towns of Europe (Die Bedeutenden Kurstädte Europas) sind eine europäische Familie, bestehend aus elf bedeutenden Kurstädten. Sie sind Teil der europäischen Kulturgeschichte und sind gemeinsam in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen worden.

Elf Städte - eine Welterbestätte

Europakarte, die Standorte der elf Great Spa Towns of Europe sind eingezeichnet und verbunden mit einem blauen BandBild vergrößern
Medienhaus Baden-Baden Karte mit den Standorten der Great Spa Towns of Europe - verbunden durch ein blaues Band

Die Bedeutenden Kurstädte Europas setzen sich aus elf Kurstädten in sieben europäischen Ländern zusammen: Die tschechischen Städte Karlovy Vary (Karlsbad), Mariánské Lázně (Marienbad) und Františkovy Lázně (Franzensbad), das belgische Spa, das französische Vichy, das englische Bath, das italienische Montecatini Terme, die österreichische Stadt Baden bei Wien sowie die deutschen Kurstädte Baden-Baden, Bad Ems und Bad Kissingen.

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Städteportraits

Baden-Baden

Ein Bild des prunkvollen Casino Innenraumes. Bild vergrößern
© Iris Geiger-Messner Baden-Baden, Florentinersaal Casino

Baden-Baden,  die sogenannte Sommerhauptstadt Europas, wurde durch die herrschende und kulturelle Elite des 19. Jahrhunderts stark gefördert. Am westlichen Rand des Schwarzwalds gelegen wurde Baden-Baden zu einer der größten und modischsten Kurstädte Europas, mit einer ungebrochenen Tradition in der Nutzung des Thermalwassers, die von der Antike ausgehend bis in die Gegenwart reicht.

Diese Entwicklungsphasen haben bedeutsame Spuren im Stadtbild hinterlassen, doch besonders das 19. Jahrhunderts dominiert das heutige Erscheinungsbild. Diese stadtgeschichtlich bedeutsame Phase spiegelt sich im neuen Kurviertel, welches zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf der anderen Seite der Oos, getrennt von der Altstadt, entstand. Dort befindet sich unter anderem das Kurhaus mit dem Casino, das Baden-Baden zu weltweiter Bekanntheit als bedeutendstes Spielebad verhalf. Die Stadt bot ebenfalls Inspiration für große Künstler und Werke von universeller Bedeutung. Heutzutage erfreuen sich balneologische Behandlungen und Badekuren ungebrochener Beliebtheit in neuen wie auch historischen Thermaleinrichtungen, während die herausragende Tradition von Musik und Theater lebendig fortgeführt wird. 

Baden bei Wien

Baden bei Wien, Undine BrunnenBild vergrößern
© Rainer Mirau Baden bei Wien, Undine Brunnen.

Baden bei Wien befindet sich nahe der großen europäischen Metropole Wien, dem historischen Sitz einer der weltberühmtesten kaiserlichen Dynastien – den Habsburgern. Baden war daher lange Zeit die bevorzugte Sommerresidenz der kaiserlichen Familie, Anziehungspunkt für hochrangige Politiker und erhielt den Titel „Kurstadt der Kaiser“. Während Badens Aufstieg zur Kurstadt von Weltrang verband sie auf einzigartige Weise die Architektur des beginnenden 19. Jahrhunderts („Biedermeier“) mit der Architektur und Infrastruktur der Jahrhundertwende.

Das Kurviertel, welches das architektonische Ensemble von Kurhaus, Trinkhalle, Sommerarena und Musik Pavillon beinhaltet ist zugleich auf den Kurgarten ausgerichtet. Die Kurlandschaft, die ganz und gar der Erholung und Heilung gewidmet ist, geht über in ein malerisches Panorama aus Bergen und Tälern und einem repräsentativen Gürtel von Villen und Parks für die Gäste aus Wien. Das musikalische Erbe der Stadt ist eng verbunden mit den Werken bedeutender Künstler, wie Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven und Johann Strauß, für die Baden der bevorzugte Arbeitsplatz war.

Spa

Luftbild SpaBild vergrößern
© Gerd Herren Luftbild von Spa.

Spa, die „namensgebende Stadt“ und “Perle der Belgischen Ardennen,“ besitzt seit dem frühen 17. Jahrhundert eine wegweisende Rolle in der Erforschung der therapeutischen Eigenschaften von Mineralwasser. Sein kohlensäurehaltiges Wasser eignete sich ideal zum Trinken und fand in ganz Europa Verbreitung, was zur Einführung und Prägung des Begriffs „Spa“ im Englischen Vokabular führte. Spas zahlreiche Quellen, die dem bewaldeten Südhang der Stadt entspringen, dienten seit dem frühen 18. Jahrhundert der Trinkkur (Krenotherapie) sowie für Badeanwendungen.

Ein Netzwerk aus Wanderwegen verbindet die Quellen untereinander und mit der Stadt. Spa wurde international bekannt als das „Café de l‘Europe“ und Vorreiter in der Glücksspielunterhaltung. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Stadt in eine moderne Kurstadt mit französisch-klassizistischer Architektur umgewandelt. Die Kurtradition und das Wissen wurden bis heute bewahrt und durch den Bau eines neuen Thermalzentrums, mit Ausblick über die Stadt, fortgeführt.

Františkovy Lázně (Franzensbad)

Trinkhalle der Glauberbrunnen, Franzensbad.Bild vergrößern
Trinkhalle der Glauberbrunnen, Franzensbad.

Františkovy Lázně (Franzensbad) wurde zur Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert im „Westböhmischen Bäderdreieck“ planmäßig angelegt. Im 19. Jahrhundert plante man die Fortentwicklung als Ideal einer „neuen Kurstadt”. Die städtebauliche Planung basiert auf einem rechtwinkligen 300 Quadratmeter großen Raster, welches sich an dem weit auseinanderliegenden Thermalquellenfeld ausrichtet. Das harmonische Stadtbild basiert auf den barocken Prinzipien von Achsialität und Symmetrie und wird geprägt durch seine innere und äußere Kurlandschaft.

Die Stadt besitzt einen dreifachen grünen Ring aus Parkanlagen. In diesen Grünanlagen befinden sich die 24 Quellen mit ihren architektonisch interessanten Brunnenhäusern. Diese sind durch lange, ebene Wege miteinander verbunden und laden zum Flanieren und Verweilen ein. Die umgebende Landschaft bietet weite Waldflächen und Moorland, wodurch Franzensbad als eine der ersten Kurstädte weltweit Fangokuren anbot.

Dank seiner Bekanntheit für die Heilung von Frauenkrankheiten kamen Damen oftmals ohne männliche Begleitung und so wurde Franzensbad zu einem Ort weiblicher Emanzipation. Zugleich entstanden eine Vielzahl musikalischer und literarischer Werke weltberühmter Komponisten und Autoren in Franzensbad. Die Stadt überdauerte in einer außergewöhnlichen Unversehrtheit und Authentizität.

Karlovy Vary (Karlsbad)

Karlsbad MarktplatzBild vergrößern
Karlsbad, Marktplatz.

Karlovy Vary (Karlsbad) ist die größte Kurstadt Europas und die bedeutendste im ehemaligen Böhmen. Bekannt als größter „Freiluftsalon Europas“, empfing Karlsbad fürstliche Familien, europäische Staatsoberhäupter, den Hochadel und prominente Künstler. Karlsbad zeichnet sich durch seine geysirartigen Quellen, eine einzigartige Zusammensetzung der Mineralquellen, seine innovativen Heilungsmethoden der Balneologie sowie durch ein herausragendes architektonisches Ensemble aus.

Das Kurviertel folgt den zahlreichen heißen Quellen, die dem tiefen Flusstal Teplá (=Warm) entspringen. Es ist geprägt von einer international orientierten Architektur des Historismus und Jugendstils aus seinem „goldenen Zeitalter“ in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die umgebende Kurlandschaft wird durch terrassierte Talhänge, extravagante Villen, Promenaden und Wege sowie einsam gelegener Aussichtspunkte charakterisiert. Die historischen Kurgebäude sind weiterhin in Betrieb für balneologische Behandlungen.

In keiner anderen Kurstadt ist die Trinkkur so offenkundig zu bestaunen, wie in den schönen Kolonnaden, in denen Tausende von Tagesbesuchern mit den traditionell geformten Porzellanbechern für die Kur flanieren.

Mariánské Lázně (Marienbad)

Marienbad, Kolonnade mit Fontänenbrunnen.Bild vergrößern

Mariánské Lázně (Marienbad) ist eine „neu angelegte Kurstadt“ des frühen 19. Jahrhunderts und befindet sich ebenfalls innerhalb des „Westböhmischen Bäderdreiecks“. Die Stadt hat in besonderem Maße ihre städtebauliche Struktur und ihre Kurbauten erhalten, denn noch heute wird in den historischen Bauwerken gekurt. Mit seiner Authentizität trägt Marienbad einen erheblichen Beitrag zur historischen Städtegruppe der Great Spa Towns of Europe bei.

Die „Kurstadt im Park“ präsentiert eine besondere Harmonie mit der Natur und erlangte seit den 1870er Jahren einen internationalen Ruf als Treffpunkt königlicher Familien und der Aristokratie, als Veranstaltungsort wichtiger internationaler politischer Verhandlungen, wissenschaftlicher Versammlungen und als Ort der Inspiration für Künstler. Die reichen Vorkommen an Mineralquellen sind der Ausgangspunkt für den zentralen Park und das vielseitige neoklassizistische Ensemble von Kurbauten des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, mit Pavillons und der berühmten Kolonnade.

Die Quellen entspringen in einem breiten Streifen innerhalb der bewaldeten Berge, durch die sich weitverzweigte Wanderwege schlängeln, die der Erholung und dem Vergnügen der Kurgäste dienen. Marienbad ist bis heute eines der wichtigsten Zentren Europas für balneologische Therapien.

Vichy

Vichy Hall des SourcesBild vergrößern
© Christian Parisey Vichy, Hall des Sources.

Vichy, die sogenannte „Königin der Kurstädte“, hat in großem Maße zur Entwicklung der europäischen Kurtradition beigetragen, in der Frankreich eine wichtige Rolle einnimmt. Die Kurstadt ist die renommierteste und bekannteste Kurstadt Frankreichs und diente als Vorbild in Frankreich und seinen Kolonien.

Vichy befindet sich auf einer Ebene am Fluss Allier und verknüpft städtebauliche Prinzipien aus Paris mit denen einer Kurstadt. Napoleon III. ermutigte den Bau einer neuen Kurstadt. Es sollte ein kosmopolitisches „kleines Paris“ geschaffen werden, mit Parks und Boulevards, großen Badeeinrichtungen und Trinkhallen, verbunden durch überdachte Promenaden, mit einem Theater, Kasino sowie Hotels und Villen.

Vichy knüpft heute nach schweren Zeiten im zweiten Weltkrieg mit dem Abfüllen des Mineralwassers („reine des villes d’eaux“) - welches in großen Mengen weltweit exportiert wird - an seine erfolgreiche Zeit wieder an. Das Mineralwasser war außerdem die Grundlage für den Erfolg der später aufkommenden Kosmetikmarke Vichy, die zur führenden europäischen Marke für Gesichtspflege wurde.

Bad Ems

Bad Ems Spielbank, Kursaal und KurhausBild vergrößern
© Dominik Ketz Bad Ems, Spielbank, Kursaal und Kurhaus.

Bad Ems ist eine kompakte Kurstadt, eine Modellstadt in Form und Funktion, die vom damals hohen Stellenwert der europäischen Badetradition zeugt. In einem tief eingeschnittenen Tal eines Seitenarms des Rheins liegt die malerische „Kaiserliche Kurstadt“, die zu den bedeutendsten deutschen Kurstädten gehört.

Bad Ems war Veranstaltungsort wichtiger politischer Ereignisse und Entscheidungen, Vorreiter im Spielbetrieb und tief verbunden mit dem musikalischen Erbe. Die Thermalquellen liegen eng beieinander in der Nähe des Flusses Lahn. Ausgerichtet auf die Quellen entstand dort das Kurviertel und entwickelte sich im Lauf der Geschichte kontinuierlich fort.

Bedeutende architektonische Zeugnisse vom mittelalterlichen „Wildbad“, über das höfische Leben des Barock, hin zum gehobenen Kurort des 19. Jahrhunderts und die Modernisierungen des frühen 20. Jahrhunderts dokumentieren die Entwicklung der Stadt. Der fließende Übergang in die angrenzende Kurlandschaft mit herausfordernden therapeutischen Wanderwegen und hohen felsigen Aussichtspunkten, ist bis heute im Stadtbild ablesbar. Das Abfüllen des Bad Emser Mineralwasser in Flaschen besitzt eine lange Tradition, ebenso wie die Verwendung der Salze in Pastillen.

Bad Kissingen

Bad Kissingen, BrunnenhalleBild vergrößern
© Stadtarchiv Bad Kissingen Bad Kissingen, Brunnenhalle.

Bad Kissingen, die bedeutende bayrische Kurstadt schlägt eine gekonnte Brücke zwischen Neoklassizismus und Moderne. Die Qualität der Reformzeit des frühen 20. Jahrhunderts sticht besonders heraus, die sich im architektonischen Werk des Architekten Max Littmann spiegelt. Unter Verwendung innovativer Formen und Materialien entwarf und überarbeitete Littmann fast die gesamte Kurinfrastruktur. Die Trinkhalle, die im Zuge dessen entstand, ist die weltweit größte ihrer Art.

Die Modernisierung des Kurortes vollzog sich außerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern, bedingt durch die Ansammlung von Quellen, den Verlauf der Saale sowie dem ältesten außerstädtischen Kurgarten. Diese Elemente ermöglichen einen nahtlosen Übergang in Parkanlagen und bewaldete Hügel.

Die Internationalität der Stadt stieg seit 1874 durch den Besuch des Deutschen Reichskanzlers Otto von Bismarck rapide an. Seine Wohnquartiere an der Oberen Saline sind erhalten und Teil eines zweiten Kurviertels, welches bekannt ist für die frühe industrielle Produktion von Sole, einem wichtigen Bestandteil europäischer Kuren. Der Gesundheitstourismus bleibt ein lebendiger Teil dieser bedeutenden Kurstadt, dessen Kurtradition in seiner ursprünglichen Funktion fortgeführt wird.

Montecatini Terme

Montecatini Terme, Tettuccio Terme.Bild vergrößern
Montecatini Terme, Tettuccio Terme.

Montecatini Terme ist bekannt für seine frühe Erforschung der medizinischen Eigenschaften des Mineralwassers. Italien ist ein Land, das besonders reich an Thermalquellen ist. Montecatini Terme ist nicht nur ein authentisches Beispiel einer italienischen Kurstadt, sondern nimmt eine besondere Rolle in Italien ein. Die Stadt zog bedeutende Intellektuelle und Künstler an, wie Giuseppe Verdi, Giacomo Puccini und Ruggero Leoncavallo.

Montecatini Terme repräsentiert innerhalb der Great Spa Towns of Europe eine Kurstadt die im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert ihre Entwicklung zur „bedeutenden Kurstadt“ erlebte. In einem ambitionierten Erneuerungsprojekt wandelte sich die Kurstadt des späten 18. Jahrhunderts in eine moderne Landschaft-Kurstadt. Die monumentale Kurarchitektur, welche sich auf vier Quellen konzentriert, liegt verteilt in einer Oase von Gärten, Parklandschaften und Promenaden.

Der grüne Charakter setzt sich fort in einem breiten Streifen aus Kiefern und terrassierten Olivenhainen, die sich gemeinsam mit der Seilbahn die steile Bergseite hinaufziehen und vom historischen Dorf Montecatini Alto bekrönt werden. Dieses bildet den zentralen Blickpunkt der Viale Verdi, der Prachtstraße und Hauptachse der modernen Kurstadt. Die Kurstadtarchitektur interpretiert die eklektische und freiheitliche Kultur neu und überträgt sie in den Toskanischen Stil. Montecatini Terme dient fortwährend als Zentrum balneologischer Behandlungen.

Bath

Bath, Römische Bäder.Bild vergrößern
Bath, Römische Bäder.

Bath gilt als eine der frühesten und einflussreichsten Kurstädte innerhalb der Serie der Great Spa Towns of Europe. Aus der mittelalterlichen befestigten Stadt und seinem zentralen Netz aus heißen Quellen entwickelte sich im 18. Jahrhundert eine bedeutende georgianische Kurstadt, die regelmäßig von Mitgliedern des Königshauses und des Hochadels besucht wurde. Die Ärzte der Stadt waren Wegbereiter für die diagnostische Medizin.

Die umgebende Landschaft wurde für sportliche Betätigungen und Erholung als Teil der Kurbehandlung genutzt. Der Freizeit, dem Vergnügen und der Modernität verpflichtet, entwickelten und kontrollierten die „Zeremonienmeister“ die „Gesetze von Bath“. Diese trugen zur Entstehung einer höflichen und gesitteten Gesellschaft bei, die großen Einfluss auf die Entwicklung europäischer demokratischer Tradition und Ideale nahm.

Das außergewöhnliche Stadtbild von Bath ist geprägt durch seinen dominierenden städtebaulichen Charakter im georgianischen Stil mit palladianischen Architekturensembles und halbmond- oder kreisförmigen Gebäuden und Plätzen. Die heißen Quellen werden bereits seit 2000 Jahren genutzt. Bath ist eine lebendige Kurstadt, ihre Bäderfunktion wird durch originale Gebäude und neue bauliche Ergänzungen gewahrt.

Wie wurde die Serie der Great Spa Towns of Europe zusammengestellt?

Federführung und Einreichung des Antrags hat Tschechien übernommen. Nur gemeinsam, als Verbund aus elf Kurstädten, spiegeln die Great Spa Towns of Europe den „außergewöhnlichen universellen Wert“ (OUV = outstanding universal value), der für eine Aufnahme auf der UNESCO-Welterbeliste gegeben sein muss. Eine serielle Nominierung war nötig, um das geographische Netzwerk von internationalen Bäderstädten, ihre historische geopolitische Größenordnung und die Vielfalt ihrer kulturgeschichtlichen Bandbreite zu erfassen.

Die Welterbestätte der Great Spa Towns of Europe repräsentiert das gesamte Spektrum der Entwicklung der Kurtradition mit all ihren materiellen und immateriellen Attributen, die den „außergewöhnlichen universellen Wert“ (OUV) zum Ausdruck bringen. Jede der elf Städte erfüllt die Anforderungen an den gemeinsamen OUV und trägt zusätzlich einen individuellen Beitrag zur Serie bei. Jede der elf Städte besitzt eine eigene Qualität, die sie historisch von den anderen Kurstädten unterscheidet und zur Serie der elf Great Spa Towns of Europe beiträgt.

Chronologie des Antragprojekts

  • 2010
    Internationale ICOMOS-Tagung „Europäische Kurstädte und Modebäder des 19. Jahrhunderts“ in Baden-Baden, Initialzündung für die Bewerbung
  • 2011
    Erklärung der Bürgermeister einer ersten Gruppe von Bäderstädten zur gemeinsamen Arbeit an einer transnationalen seriellen Nominierung unter der Federführung der Tschechischen Republik
  • 2012
    Vorlage eines wissenschaftlichen Konzepts für die Bewerbung
  • 2014
    Schließung der Liste der Bewerberstädte (16 Städte)
  • 2015
    Internationale Vergleichsstudie über 45 europäische Bäderstädte
  • 2016
    Entscheidung der sieben Staatenvertreter (ISG – International Steering Group) über die finale Zusammensetzung der Bewerbergruppe (11 Städte) auf Grundlage der Vergleichsstudie
  • 2017 - 2019
    Erarbeitung der Antragsunterlagen
  • 22.01.2019
    Unterzeichnung des Welterbeantrags in der tschechischen Botschaft in Paris durch die sieben nationalen Botschafter bei der UNESCO in Anwesenheit der Bürgermeister
  • 23.01.2019
    Einreichung des Welterbeantrags beim Welterbezentrum in Paris
  • Frühjahr 2019 - Frühjahr 2020
    Evaluierung des Antrages durch Vertreter von ICOMOS International (Internationaler Rat für Denkmalpflege)
  • Frühjahr 2020
    Präsentation der Ergebnisse der Evaluierung und Empfehlung durch ICOMOS an das UNESCO-Welterbekomitee
  • 2020
    Tagung des Welterbekomitees und Entscheidung über die Einschreibung in die Welterbeliste (wurde aufgrund der Corona-Pandemie verschoben)
  • 24.07.2021
    Einschreibung der insgesamt elf bedeutenden europäischen Kurstädte unter dem Titel der „Great Spa Towns of Europe“ im Rahmen der 44. erweiterten Welterbesitzung, die in diesem Jahr online stattfand und von Fuzhou/China aus geleitet wurde.
Erster Bürgermeister Alexander Uhlig (Zweiter von rechts) mit seinen Amtskollegen der Great Spas of Europe.
Gruppenfoto: Bürgermeister der Bewerberstädte für das UNESCO-Welterbe beim Treffen in Baden bei Wien Dezember 2019
Welterbeantrag: Unterschriften der sieben Botschafter
Welterbeantrag: Unterschriften der elf Bürgermeister
OB Mergen mit den Bürgermeistern der weiteren drei deutschen Städten: Bad Ems und Bad Kissingen. alle halten einen Teil der Bewerbungsu8nterlagen in der Hand.
Die Botschafter mit dem Welterbeantrag vor dem Eiffelturm in Paris
Eine Leinwand mit der Aufschrift "Wir sind Welterbe"!