Aus der Geschichte Varnhalts

Ausschnitt aus einer Postkarte um 1902
Straße in Varnhalt mit Blick auf die Yburg, Postkarte um 1902

Das unterhalb von Yberg und Fremersberg gelegene Varnhalt wird erstmals 1368 in einem Schriftstück erwähnt. Der Ort entwickelte sich weitgehend parallel mit Gallenbach, das auf der anderen Seite des Steinmättletales liegt. Varnhalt und Gallenbach werden im Mittelalter von der Pest, von Hexenprozessen und von kriegerischen Auseinandersetzungen heimgesucht.

Von 1777 bis 1900 gibt es in Varnhalt Steinkohlebergbau. Wegen der geringen Ausbeute lässt er sich nicht über lange Zeit gewinnbringend betreiben.

Um 1840 verlassen in Zeiten großer Not 146 Varnhalter ihre Heimat und wandern in die Vereinigten Staaten aus. Welch ein Aderlass für ein kleines Dorf.

Die Yburg aus der Luft gesehen - Ruine liegt im Nebel
Die Yburg, 1959 / Landesmedienzentrum BaWü

Das Gut Nägelsförst ist eine bei Weinliebhabern in ganz Deutschland bekannte Adresse. Das Gut, in älteren Karten als Nägelsförster Hof bezeichnet, weist eine lange Geschichte auf. Die Cistercienserinnen-Abtei Lichtenthal gründet den landwirtschaftlichen Hof. 1588 ist der Hof als „Rebhof“ aufgeführt. Im Zuge der Säkularisierung geht er in den Besitz des Großherzogtums Baden über und wird 1861 an einen Bankier verkauft. Seither ist der Hof in Privatbesitz.

Kirchengeschichte

Erst 1891 gelingt den Varnhaltern der Bau einer kleinen Kapelle. 1909 wird die Kapelle auf den Varnhalter Friedhof umgesiedelt. Im selben Jahr beginnt der Bau der neuen Kirche, wegen knapper Mittel allerdings nur als Notkirche im Fachwerkstil. 1958 wird die heutige Kirche eingeweiht.