Das Prostituiertenschutzgesetz, kurz ProstSchG, ist zum 1. Juli 2017 in Kraft getreten und enthält neue Regelungen für Prostituierte sowie für Betreiberinnen und Betreiber von Prostitutionsgewerben. Es dient als Unterstützung und Schutz für Frauen und Männer, die als Prostituierte tätig sind. Sie sollen mit dem Gesetz über ihre Rechte und Pflichten informiert werden.
In Zukunft müssen Prostituierte während der Ausübung der Tätigkeit eine Anmeldebescheinigung und die Bescheinigung über die gesundheitliche Beratung mitführen.
Verfahrensablauf
Die Anmeldebescheinigung erhält man bei der Behörde in der Stadt, in welcher die Tätigkeit überwiegend ausgeführt wird.
Vor der Anmeldung ist eine gesundheitliche Beratung durch das Gesundheitsamt des Landratsamtes Rastatt, Am Schlossplatz 5 in 76437 Rastatt oder nach Vereinbarung in der Außenstelle Baden-Baden, Flugstraße 7 in 76532 Baden-Baden erforderlich. Diese muss alle 12 Monate wiederholt werden, bei unter 21-Jährigen alle 6 Monate. Sie werden hierbei über Themen wie Schwangerschaft, Schwangerschaftsverhütung, Schutz vor Krankheiten oder die Gefahr von Alkohol- und Drogenkonsum informiert. Beim Gespräch wird eine Bescheinigung ausgestellt. Diese muss bei der Anmeldung zur Prostitution vorgelegt werden.
Anschließend erfolgt die Anmeldung beim Fachbereich Ordnung und Sicherheit. In einem Informations- und Beratungsgespräch werden Prostituierte unter anderem über ihre Rechte und Pflichten, gesundheitliche und soziale Beratungsangebote oder die Erreichbarkeit von Hilfen in Notsituationen informiert.