Nachzug aus familiären Gründen (weitere Familienangehörige) - Aufenthaltserlaubnis beantragen

Szene am Bahnhof: Im Vordergrund eine Frau von hinten. Ein Kind rennt auf ihren Vater zu der sie mit offenen Armen erwartet.Bild vergrößern
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Ausländische Ehepartnerinnen und Ehepartner, Eltern und minderjährige Kinder, die im Familiennachzug zu in Baden-Baden lebenden ausländischen oder deutschen Staatsangehörigen einreisen wollen, benötigen ein entsprechendes Visum. Das Visum zur Familienzusammenführung ist vor der Einreise bei der deutschen Auslandsvertretung (Botschaft, Konsulat) im Heimatland zu beantragen.

Eine Ausnahme gilt für Angehörige von Australien, Brasilien, Island, Israel, Japan, Kanada, Liechtenstein, Neuseeland, Norwegen, Republik Korea, der Schweiz und den USA: Sie können ihr Visum erst nach der Einreise beantragen, bei der Ausländerbehörde Baden-Baden.

Hinweis

Ehepartnerinnen und Ehepartner, die im Familiennachzug einreisen wollen, müssen nachweisen, dass sie über einfache deutsche Sprachkenntnisse verfügen (Zertifikat A 1).

Voraussetzungen

Voraussetzungen für die Aufenthaltserlaubnis sind:

  • Sie erfüllen die Pass- und Visumpflicht.
    Für die Passpflicht reicht es, wenn Sie einen Ausweisersatz besitzen.
  • Ihr Lebensunterhalt ist gesichert, ohne dass Sie öffentliche Mittel in Anspruch nehmen.
    Der Lebensunterhalt gilt als gesichert, wenn Sie
    • Einkünfte in Höhe des einfachen Sozialhilferegelsatzes zuzüglich
    • Kosten für Unterkunft und Heizung sowie
    • etwaiger Krankenversicherungsbeiträge erzielen.
  • Es liegt kein Ausweisungsinteresse gegen Sie vor.
  • Ihr Aufenthalt gefährdet oder beeinträchtigt nicht die Interessen der Bundesrepublik Deutschland.
  • bei Nachzug zu Deutschen zusätzlich: Die Person, der Sie nachziehen, hat die deutsche Staatsangehörigkeit und hält sich gewöhnlich in Deutschland auf.
  • bei Nachzug zu Nicht-Deutschen zusätzlich: Ihr schon in Deutschland lebendes Familienmitglied hat in Deutschland eine
    • Niederlassungserlaubnis
    • Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EU
    • Blaue Karte EU
    • Aufenthaltserlaubnis
    • ICT-Karte oder
    • Mobiler-ICT-Karte und
    • ausreichenden Wohnraum zur Verfügung.
  • Der Familiennachzug ist zur Vermeidung einer außergewöhnlichen Härte erforderlich.
    Die politischen oder wirtschaftlichen Verhältnisse im Heimatland begründen keine außergewöhnliche Härte.

Darüber hinaus müssen Sie weitere Voraussetzungen erfüllen. Diese hängen teilweise vom Status des bereits in Deutschland lebenden Familienmitglieds ab. Erkundigen Sie sich direkt bei der Ausländerbehörde oder der zuständigen deutschen Auslandsvertretung.

Hinweis: Staatsangehörige von Australien, Israel, Japan, Kanada, der Republik Korea, von Neuseeland, des Verenigten Königreichs Großbritannien und Nordirland und der Vereinigten Staaten von Amerika können visumfrei nach Deutschland einreisen und eine Aufenthaltserlaubnis beantragen.

Staatsangehörige aus Andorra, Brasilien, El Salvador, Honduras, Monaco und San Marino können für einen Nachzug aus familiären Gründen ebenfalls visumfrei einreisen und eine Aufenthaltserlaubnis beantragen.

Achtung: Eine Aufenthaltserlaubnis aus familiären Gründen erhalten Sie nicht, wenn Sie die verwandtschaftliche Beziehung

  • erzwungen haben oder
  • nur für den Nachzug nach Deutschland eingegangen sind.

Verfahrensablauf

Vor der Einreise nach Deutschland müssen Sie in Ihrem Heimatland ein nationales Visum beantragen.

Nach der Einreise müssen Sie den Aufenthaltstitel schriftlich bei der zuständigen Stelle beantragen, bevor Ihr Visum abläuft.

Anschließend erhalten Sie entweder die Aufenthaltserlaubnis oder einen Ablehnungsbescheid.

Die Aufenthaltserlaubnis ist befristet. Sie richtet sich nach der Aufenthaltsdauer Ihres bereits in Deutschland lebenden Familienmitgliedes.

Sie können eine Verlängerung beantragen. Wenden Sie sich rechtzeitig an die zuständige Stelle.

Fristen

keine

Erforderliche Unterlagen

  • Antrag (muss persönlich abgegeben werden)
  • biometrisches Passbild
  • Reisepass
  • Nachweis über die familiären Verhältnisse (Heiratsurkunde, Geburtsurkunde, Vaterschaftsanerkennung, Sorgeerklärung)
  • Nachweis über bestehenden Krankenversicherungsschutz
  • Nachweis über Sicherung des Lebensunterhaltes (aktuelle Gehaltsabrechnung oder Bescheinigung der Arbeitgeberin oder des Arbeitgebers)

Kosten

  • erstmalige Erteilung: EUR 100,00
  • Verlängerung bis zu drei Monate: EUR 96,00
  • Verlängerung um mehr als drei Monate: EUR 93,00

Hinweis: Nur in Ausnahmefällen kann Sie die zuständige Stelle von den Gebühren befreien.

Bearbeitungsdauer

voraussichtlich zirka fünf bis sechs Wochen

Rechtsgrundlage

Aufenthaltsgesetz:

  • § 5 Allgemeine Erteilungsvoraussetzungen
  • § 27 Grundsatz des Familiennachzugs
  • § 28 Familiennachzug zu Deutschen
  • § 29 Familiennachzug zu Ausländern
  • § 36 Nachzug sonstiger Familienangehöriger

Freizügigkeitsgesetz (FreizügG/EU)

  • § 3 Familienangehörige von Unionsbürgern

Aufenthaltsverordnung (AufenthV)

  • § 45 Gebühren